Endlich, sie hatte Licht und konnte etwas sehen. Kurz schloss sie ihre Augen, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Es sah aus wie in den alten „Mad Max“ Filmen aus den 80ern. Hier herrschte auch Chaos, Mord und Überfälle waren an der Tagesordnung. Gut, soweit war Sabrina zum Glück noch nicht. Aber die Atmosphäre lies diesen Eindruck entstehen.

Nach wie vor war sie etwas unpassend gekleidet. Anstatt wie in den Filmen mit einer coolen Lederkluft um ihr Leben zu kämpfen, trug sie ihren weißen Laborkittel was ihr nicht unbedingt vorteilhaft erschien. Zumal er mittlerweile ziemlich dreckig war.

Ihr Blick fiel auf ihren Blazer. Wie erwartet baumelte hier ihr Mitarbeiterausweis: Sabrina Maier, Analytik, Personal-Nummer: 103275. 

Ihr Geld verdiente sie bei Mann & Schröder Cosmetics, arbeitete dort an der Entwicklung eines phantastischen Jungbrunnenserums. Ein spannender, aber leider auch etwas eintöniger Job. Man überprüft die ganze Zeit verschiedene Proben im Labor unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen.

Sie hatte Chemieingenieurswesen studiert, eher unüblich für ihr Geschlecht. Aber bei Mann & Schröder war das anders. Hier sind die Frauen in der Überzahl und auch viele leitende Positionen sind mit Frauen besetzt.

Und nun stand sie in einer großen Halle, mit dreckigen Klamotten und fragte sich, was das Ganze zu bedeuten hat.

Eine scheinbar wirre Schmierei an einer der Wände zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Nichtssagende Wörter, mit roter Farbe an die Wand geschmiert. Sie stellte sich vor die Buchstaben und versuchte, aus ihnen schlau zu werden. Sie kombinierte und rätselte, bis ihr plötzlich etwas auffiel. Obwohl schon eine Ewigkeit her, war sie des ABC noch mächtig und konnte so dem Ganzen einen durchaus sinnvollen Satz entlocken.

Etwas zögernd ging sie zu dem in der geheimen Botschaft beschriebenen Ort.